L. Hirschfelder: Historische Holzbrücken der Schweiz als bauliches Erbe im Kontext seiner Bau- Nutzungs- und Bedeutungsgeschichte

Dissertationsprojekt von Lea Hirschfelder zum Thema "Historische Holzbrücken der Schweiz als bauliches Erbe im Kontext seiner Bau- Nutzungs- und Bedeutungsgeschichte"

Moos-Brücke, Teil des Emmentaler «Holzbrückenwegs», 2024 (Lea Hirschfelder)
Moos-Brücke, Teil des Emmentaler «Holzbrückenwegs», 2024 (Lea Hirschfelder)

In der Schweiz hat sich ein Bestand von etwa 120 historischen Holzbrücken aus der Zeit zwischen 1500 und 1880 erhalten. Die Entstehungszeit dieser Brücken spannt damit von der vorindustriellen, frühneuzeitlichen Phase des 16. Jh. über erste moderne Ingenieurbauwerke bis in die Epoche der Ingenieurinnovationen um 1850.  Die Topographie und wirtschaftliche Entwicklung der Alpenregion sowie das reichlich vorhandene Baumaterial führten in der frühen Neuzeit zu einem Boom im Bau von Holzbrücken. Bis 1800 genoss die Schweiz in diesem Kontext einen erheblichen internationalen Ruf als eines der führenden Länder im Bereich der Holzbrückenbaukunst.

Das bereits vor einigen Jahrzehnten aufflammende öffentliche bzw. touristische Interesse an den Schweizer Holzbrücken (hiervon zeugen z. B. der „St. Galler Brückenweg“ im Sittertal oder der „Holzbrückenweg Emmental“) steht in Kontrast zum bisherigen Mangel an wissenschaftlicher, vor allem bauforscherischer Dokumentation und Analyse. Diese Lücke will das vom externe Seite Schweizerischen Nationalfonds geförderte Projekt «Historische Holzbrücken in den Alpenländern. Erforschung eines weltweit einzigartigen Bestandes an Konstruktionen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert», dem dieses Dissertationsprojekt angehört, schliessen.

Ergänzend zu konstruktionsgeschichtlichen Inhalten des SNF-Projekts wird der inhaltliche Fokus dieser Dissertation neben der bauforscherischen Dokumentation und baugeschichtlichen Analyse der Holzbrücken vor allem auf ihrer Nutzungs- und Bedeutungsgeschichte liegen. Hierzu gehören die Untersuchung vergangener bis aktueller denkmalpflegerischer Entscheidungen und der ihnen zugrundeliegenden Wertevorstellungen wie auch historische Fragen nach Wegeführung oder Organisation des Brückenbaus. Der schweizerische Holzbrückenbau soll ebenfalls in einem gesamteuropäischen Kontext betrachtet werden, indem sein Echo in Schrift- wie auch Bildquellen analysiert wird: Dies umfasst nicht nur Fach- und Populärliteratur von Architekturtraktat bis Reiseführer, sondern z. B. auch Landschaftsdarstellungen des 19. oder Postkarten des 20. Jahrhunderts.

  • Erscheint 03/2025: „Kopfüberstehende Schriftzüge und schräge Fundamente. Neue Untersuchungen zur Objektgeschichte der Holzbaracke in der Gedenkstätte Buchenwald“, in: Reflexionen. Jahresmagazin der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Buchenwald 2025.
  • 09/2024: Vortrag über die Holzbaracke in der Gedenkstätte Buchenwald auf der Tagung „Vom Typenblatt zum Lager. Die FOKORAD und ihr bauliches Erbe in Niesky“, Niesky 2024.
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