L. Carmona López: Niedrige mehrbogige Mauerwerksbrücken zur Flussüberquerung im Mittelalter

Niedrige mehrbogige Mauerwerksbrücken zur Flussüberquerung im Mittelalter

Beim Bau einer gemauerten Brücke spielten verschiedene Aspekte eine Rolle, z. B. die wirtschaftliche Lage, der geografische Kontext, die materiellen Ressourcen oder die technologische Entwicklung der jeweiligen Zeit. Das Projekt befasst sich mit dem Bau von mittelalterlichen Steinbogenbrücken, die zur Überquerung von grösseren Flussläufen errichtet wurden, aus mehreren Bögen bestehen und deren Fundamente im Flussbett gründen. Die Konstruktionen wurden häufig im Kontext von städtischen Gebieten errichtet und dienten primär der Überquerung des Flusses. Sie hatten aber auch andere wichtige Funktionen, beispielsweise waren sie repräsentativ für den Status der Stadt und spielten eine Schlüsselrolle bei ihrer Verteidigung, weshalb einige Objekte mit Türmen ausgestattet wurden.

Die Forschung zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis der Bautechniken des Mittelalters und der technologischen Entwicklung des Brückenbaus zu erlangen. Das Untersuchungsgebiet umfasst vor allem Südfrankreich, Nordspanien und Italien. Die erhaltene Bausubstanz stellt die Hauptinformationsquelle dar, wobei einzelnen Bauelementen oder Spuren von Herstellungsprozessen besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Von besonderem Interesse ist die Untersuchung von Spuren der Lehrgerüste, die neue Hinweise auf die Baustelleneinrichtung und die Bauabläufe liefern können. Die Untersuchungen vor Ort werden durch hochpräzise Dokumentationstechniken (Vermessungen mit terrestrischen Laserscannern und structure-from-motion) gestützt und durch Literatur- und Archivrecherchen ergänzt.

Die Dissertation ist Teil des Projekts "Die mittelalterliche gemauerte Brücke: Eine Konstruktionsgeschichte von Bogenbrücken aus der Zeit vor 1550" und wird gefördert durch den externe Seite Schweizerischen Nationalfonds

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