52. Koldewey-Tagung in Strassburg, 25. – 29. Mai 2022

Architektur und Sachkultur im Allgemeinen wurden lange als nachrangige Komponente der von religiösem und geistesgeschichtlichem Schrifttum geprägten europäisch-jüdischen Kultur betrachtet und erfahren erst seit wenigen Jahrzehnten ein breiteres Interesse durch die kultur- und sozialwissenschaftliche Forschung. Insbesondere die Synagogenarchitektur war lange ein Desiderat der europäischen Judaistik bzw. Jüdischer Studien, obgleich Architektur unabdingbare Voraussetzung und vielfach auch Symbol und Abbild gemeinschaftlichen religiösen Lebens ist. Vielerorts zeugen nur noch diese Bauten, verbunden mit Ritualbädern, Gemeindehäusern und Friedhöfen von der wechselhaften Geschichte der jüdischen Gemeinden in Europa und im gesamten Mittelmeerraum seit der Antike.

Neben dem Tagungsthema wird es wieder interessante Beiträge aus laufenden Forschungsprojekten geben. Aus unserer Gruppe gibt es folgende Vorträge (chronologisch):

• Manuel Maissen: Zur Planung und Konstruktion der Seitenschiffgewölbe in der Stadtkirche St. Johann in Schaffhausen (Samstag, 10:50-11:10)
• Clemens Knobling: Zur Bauforschung an Schweizer Holzbrücken des 16. Jahrhunderts (Samstag, 11:10-11:30)
• Martin Gantner: Innovation und Tradition. Dachwerke über katholischen Saalkirchen des Barock und Klassizismus in der Zentral-, Nord- und Ostschweiz 1600 bis 1850 (Samstag, 13:30-13:50)
• Jasmin Schäfer: Innovative Dachkonstruktionen im reformierten Kirchenbau der Schweiz (Samstag, 13:50-14:10)
• Kylie Russnaik: Die Alte Henke in Frauenfeld. Ein Denkmal der Schweizer Textilindustrie im 19. Jahrhundert (Samstag, 14:10-14:30)
• Stefan Holzer: Neue Forschungen an der Basilica del Santo in Padua (Samstag, 15:20-15:40)