Publikation "Die Erfindung des Verblendsteins" erschienen

Wilko Potgeters Buch "Die Erfindung des Verblendsteins: Bautechnik des Backstein-Rohbaus im Zeitalter der Industrialisierung" erschien kürzlich in Stefan M. Holzers neuer Reihe "Berichte zur Bauforschung und Konstruktionsgeschichte" im Michael Imhof Verlag.

Verblendstein

Keine Epoche war für unseren heutigen Blick auf den Backstein so prägend wie das 19. Jahrhundert: Ab den 1820er-Jahren entfaltete sich eine bis ins frühe 20. Jahrhundert reichende Architekturströmung des ziegelsichtigen Bauens, die zeitgenössisch als ›Backstein-Rohbau‹ bezeichnet wurde. Anders als der Name suggeriert, waren die ziegelsichtigen Fassaden aus technischer Sicht keineswegs ein rohes Abbild der inneren Konstruktion. Die besonderen ästhetischen und bautechnischen Anforderungen, die an die in der Aussenschale eingesetzten Backsteine gestellt wurden, führten vor dem Hintergrund der allgegenwärtigen Industrialisierung zur Erfindung eines neuen und bis heute verwendeten Ziegeltyps: des Verblendsteins.

Dieser erste Band der neuen Reihe "Berichte zur Bauforschung und Konstruktionsgeschichte" unserer Professur liefert eine umfassende Darstellung des Sichtbacksteinbooms im deutschen Sprachraum des 19. Jahrhunderts. Die in der Architektur dieser Epoche allgegenwärtige backsteinsichtige Fassadenausführung war mit diversen herstellungstechnischen und konstruktiven Fragestellungen verbunden. Erst durch den bautechnikgeschichtlichen Blick erschliesst sich der Backstein-Rohbau als komplexes Phänomen, das nicht einfach als künstlerische Strömung verstanden werden kann, sondern in ein dynamisches Spannungsfeld aus ästhetischen Vorstellungen, technischen Möglichkeiten und ökonomischen sowie politischen Rahmenbedingungen eingebettet war.

Das Buch "Die Erfindung des Verblendsteins" kann direkt beim externe Seite Michael Imhof Verlag oder im Buchhandel, z.B. externe Seite Orell Füssli, erworben werden

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